Von Simmerlingen nach Oberholz

In einem Keller von 14.5 m2 soll eine Modellbahn entstehen. Der Weg zum fertigen Plan war ein steiniger Weg mit vielen Herausforderungen, die am Ende alle den Gleisplan verbessert haben. Aus dem einen Auftrag entstanden eine ganz Reihe von Plänen...

H0 4.0 x 3.7 m 15°
RocoLine Dez. 12 3533

Die Voraussetzungen

In einem Kellerabteil soll eine Modellbahn für einen Vater und seine zwei Söhne im Schulalter entstehen. Die Raumverhältnisse sind - links dargestellt - für eine Modellbahn in H0 ausreichend. Die Erwartungen hingegen, die zu Beginn vom Auftraggeber geäussert wurden, hätten gut in einen doppelt so grossen Raum gepasst.

Die Vorstellungen lauteten: eine doppelspurige Hauptbahn mit einer abzweigenden Nebenbahn, die Gleise genügend lang um sieben oder acht Wagen lange D-Züge einzusetzen, dazu ein Betriebswerk - ich war schon fast geneigt zu sagen: der durchschnittliche Traum von der 'perfekten, alles umfassenden Modellbahn'. Wie sich das Projekt entwickelt hat und was am Ende daraus wurde, sei hier kurz zusammen gefasst...

Der Keller besteht aus zwei Teilen, von denen der untere für andere Verwendungen freigehalten werden sollte. Im oberen Teil gab es zu Beginn der Planung noch ein Rohr, das im Laufe der Planungen durch den Hausbesitzer entfernt wurde. Die Fläche beträgt rund 14.5 m2, die Form beinahe quadratisch.

nach oben

Die erste Fassung

Nach den ersten Entwürfen war mir ziemlich schnell klar, dass mit dem ziemlich wichtigen Ziel der langen Gleise im Hauptbahnhof kaum mehr Platz für eine grosse Darstellung der Hauptbahn bleiben würde. Also habe ich mich darauf konzentriert, für die Darstellung der Nebenbahn eine möglichst ideale Form zu finden. Da ein Endbanhof auch noch Platz finden musste, kam mir ziemlich rasch der Gedanke an eine Zunge in den Raum. Mit der Anlangenführung entlang dem Rand des Raumes könnte man so den Hauptbahnhof eine der oberen Ecken legen und dann über eine grosse Halb-Schlaufe zum Endbahnhof hochfahren...

Gesagt, gezeichnet. Das erste Produkt verfügt über ziemlich umfangreiche Gleisanlagen für einen Unterwegsbahnhof, doch denke man sich einfach eine längere Nebenbahn mit den entsprechenden Zwischenbahnhöfen, dann kommt genügend Verkehr zusammen um die Anlage zu rechtfertigen. Für eine besondere betriebliche Herausforderung habe ich die Hauptbahn auf der rechten Seite einspurig ausgeführt, die Begründung liegt in der schwierigen Topografie, die eine Vielzahl von Tunnels erforderte. Einspurig waren sie deutlich günstiger ausführbar und so übernimmt der Hauptbahnhof auch noch die Funktion der Kreuzungen und Überholungen für die einspurige Strecke der Hauptbahn.

nach oben

Der Hauptbahnhof verfügt über fünf durchgehende Hauptgleise: die Gleis 1 verfügt über den Hausbahnsteig. Die verlängerung auf der linke Seite dient zudem als Ziehgleis für die Bedienung des Anschlussgleises bei der Hauptpost (als Relief-Gebäude ausgeführt). Die Gleise 2 und 3 sind die längsten des Bahnhofes und dienen hauptsächlich für Zugskreuzungen auf der Hauptbahn. Soll ein Zug auf die Nebenbahn übergehen, kann dies ebenfalls von Gleis 3 aus geschehen. Die Gleise 4 und 5 dienen hauptsächlich der Nebenbahn. Neben dem kleinen Bw in der rechten oberen Ecke sind auch noch zwei kurze Abstellgleise für Verstärkungswagen am anderen Ende des Bahnhofes vorhanden.

Die Hauptbahn unterquert nach einem kurzen Tunnel an der rechten Ausfahrt des Bahnhofes die ansteigende Nebenbahn. Während die Hauptbahn anschliessend im Tunnel verschwindet, erreicht die Nebenbahn nach einem grossen Bogen den Endbahnhof. mit einem Güterschuppen, der daran anschliessenden Ladestrasse und einem Gleisanschluss (vielleicht eine Klavier-Manufaktur?) ist auch hier für genügend Betrieb gesorgt.

Die erste alternative Fassung

Schon relativ bald war mir klar, dass die Gleisanlagen im Hauptbahn zwei grosse Schwächen aufwiesen: der Weichenkopf rechts sah in der Originalversion (oben) etwas arg holprig aus und andererseits musste die Hauptbahn nicht alle Gleise des Bahnhofes erreichen können. Also baute ich den Plan etwas um:

nach oben

Die Hauptbahn verfügt nun im Bahnhof nur noch über drei Gleise (1 - 3), die dürften aber für Zugskreuzungen und -überholungen längstens ausreichen. Die Gleise 4 und 5 der Nebenbahn sind in dieser Fassung nur über Ziehfahrten auf die Einfahrt der Nebenbahn erreichbar. Das ist aber zum Umstellen von Güterwagen kein Problem. Die restliche Logik des Bahnhofes hat sich nicht verändert - mit Ausnahme des Hosenträgers auf der linken Einfahrt. Den gibt es so nicht zu kaufen - es sei denn, man wendet sich an einen Spezialisten wie z.B. Weichen-Walter.

Der Plan ist inzwischen fertig geworden. Was jetzt als Schlussversion entstanden ist, seht ihr unter
Simmerlingen Hbf.